Lehrende und Teilnehmende

Im Aikido ist es üblich, dass fortgeschrittene Aikidoka gelegentlich oder regelmäßig unterrichten. Wir ermutigen unsere Dojomitglieder ab dem Hakama, immer einmal wieder Übungsstunden anzuleiten. Ab dem schwarzen Gürtel gehen wir davon aus, dass alle Aikidoka bereit sind, zumindest vertretungsweise Stunden zu übernehmen. (Die Entscheidung darüber, wer unterrichtet, liegt beim Dojoleiter.)

Jede*r Lehrer*in kann die eigene Persönlichkeit und die eigenen Schwerpunkte in den Unterricht einbringen. Der Dojoleiter gibt auf Wunsch Hinweise zur Vorbereitung und Gestaltung des Unterrichts. Er besucht in der Regel als Teilnehmer den Unterricht.

Der Dojoleiter und die anwesenden höher Graduierten greifen nicht in den Unterricht ein, agieren nicht ungefragt als "Nebenlehrer" und kommentieren den Unterricht nicht – es gilt die Regel, dass der oder die Unterrichtende als alleinige Autorität auf der Matte geachtet wird, unabhängig von der Graduierung. Auch wenn der oder die Lehrende etwas zeigt, was nach unserer Meinung "falsch" ist oder uns "nicht gefällt", kommentieren wir das nicht und versuchen, das Gezeigte so gut wie möglich zu üben!

Die Lehrenden können den Dojoleiter nach dem Unterricht um Rückmeldung bitten. Diese wird sich auf didaktische Aspekte beschränken. Andere Dojomitglieder geben grundsätzlich keine Rückmeldung! (Natürlich ist es in Ordnung zu sagen, dass einem der Unterricht gefallen hat – mehr aber nicht!)

Die sieben prinzipien

Die 7 Unterrichtsprinzipien helfen dir bei der Vorbereitung und Gestaltung des Trainings:

  1. Wenige Inhalte wählen. Triff eine kleine Auswahl an Techniken bzw. Inhalten und lasse längere Übungsphasen zu. Wähle einen roten Faden, der die gezeigten Inhalte verbindet. Finde passende Inhalte anhand des Keiko-Tagebuchs, der Technik-Heatmap oder in den Anforderungen für anstehende Prüfungen.
  2. Klar erläutern. Sprich in verständlicher Lautstärke und Geschwindigkeit, so dass die Teilnehmer*innen am Rand dich gut verstehen. Sage die Namen der Techniken vor und nach den einzelnen Übungsabschnitten deutlich an. Konzentriere dich auf die gewünschte Ausführung und vermeide Negativbeispiele. Es muss auch nicht jedes Detail der jeweiligen Übung ausführlich besprochen werden, meist reicht klares Zeigen von verschiedenen Seiten
  3. Vielfalt suchen. Nimm unterschiedliche Ukes auf verschiedenen Niveaus zum Vorführen nach vorne. Zeige für die verschiedenen Niveaus ggf. alternative Ausführungen (mit/ohne freiem Fall etc.). Zeige Vielfalt auch bei der Auswahl der Techniken, so dass sich z.B. langsame (Hebel-) mit schnelleren (Wurf-)Techniken abwechseln, um das Tempo zu variieren.
  4. Geduld und Respekt zeigen. Jede*r lernt auf andere Weise. Sei daher geduldig und behandle alle Anwesenden mit der gleichen Aufmerksamkeit und Freundlichkeit. Hierzu gehört auch, dass du alle Teilnehmenden grundsätzlich mit Namen ansprichst (unser Mitgliederverzeichnis enthält Portraitfotos und Namen). Frage nach, wenn du dich nicht mehr an den Namen erinnerst.
  5. Auf das Wesentliche konzentrieren. Erläutere den einzelnen Teilnehmenden beim Herumgehen möglichst jeweils immer nur eine Sache, auch wenn dir mehrere Punkte auffallen. Erwähne bei jeder einzelnen Erklärung zunächst eine Sache, die die Person gut gemacht hat.
  6. Vorbild sein. Vermittle Etikette durch dein eigenes Vorbild. Hierzu gehören Ernsthaftigkeit und Verantwortung für die Gruppe und den Raum. Sei pünktlich.
  7. Fehler akzeptieren. Fehler machen gehört dazu, sie sind Teil deines Lernprozesses als Lehrer*in. Gestehe Fehler offen ein und trage sie mit Humor. Ersetze Techniken, die "nicht funktionieren" zügig durch andere, um dich nicht im "das muss aber klappen"-Modus zu verrennen. Entschuldige dich niemals (es sei denn, du hast jemandem tatsächlich weh getan).

Kommt jemand zum Probetraining, gehe auf die Person zu, stelle dich als Lehrer*in vor und frage nach dem Namen. Kurz vor dem Angrüßen, wenn alle Teilnehmenden auf der Matte sind, stelle die Person(en) noch einmal namentlich vor und heiße sie willkommen.

Dokumentation

Unmittelbar nach dem Training

  • erfasst der/die Lehrer*in die Teilnahme und
  • erstellt den Beitrag für das Keiko-Tagebuch.

Informationen zur Erfassung und Links zu den Eingabemasken finden sich im Mitgliederbereich.

Anforderungen an Übungsleiter im TV Weißkirchen

Als Abteilung eines gemeinnützigen Sportvereins gelten für Übungsleiter*innen und -helfer*innen einige spezielle Regelungen:

  • ÜL/ÜH müssen dem TV Weißkirchen offiziell gemeldet werden.
  • Für die Abrechnung ist eine ESt-Erklärung zur ÜL-Tätigkeit auszufüllen.
  • Ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis muss vorgelegt werden (der Verein hat dafür spezielle Formulare, wodurch das Zeugnis bei der Stadt kostenfrei beantragt werden kann).
  • Lehrende müssen einen Kurs zum Kindeswohl absolvieren, auch wenn wir im Aikido kein spezielles Kindertraining anbieten.
Aikido Oberursel
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